Die bislang beschriebenen Verhaltensweisen stellen nur Hinweise auf eine mögliche Hochbegabung dar. Ein weitgehend objektiver Nachweis der Hochbegabung kann nur durch einen Intelligenztest bei einem Psychologen erfolgen, der Erfahrung mit hoch begabten Kindern hat.
Bei einem Intelligenzquotienten von 130 und mehr wird im Allgemeinen von einer Hochbegabung ausgegangen. Bei einem Quotienten zwischen 115 und 130 spricht man von einer überdurchschnittlichen Begabung. Der Intelligenzquotient ist ein Versuch, die individuelle Begabung objektiv zu messen und ist daher immer mit einer gewissen Ungenauigkeit verbunden. Ein Kind kann sich zwar aus vielen Gründen bei einem Intelligenztest zurücknehmen, so dass sein Intelligenzquotient unterschätzt wird. Dass ein zu hoher Quotient ermittelt wird, ist aber sehr unwahrscheinlich. Zur Vermeidung von Messfehlern werden üblicherweise zwei unterschiedliche Tests miteinander kombiniert.
Intelligenztests stellen ein wichtiges Werkzeug zur Diagnose von Hochbegabung dar. Erfahrene Psychologen berücksichtigen jedoch zusätzlich die Ergebnisse einer Vorbesprechung mit Kind und Eltern sowie das Verhalten des Kindes während des Tests.
Viele Psychologen verfügen über große Erfahrungen mit Kindern vom anderen Ende des Intelligenzspektrums mit zum Teil problematischen Elternhäusern. Manche Eltern berichteten, dass sie in Einzelfällen den Eindruck hatten, dass diese Erfahrungen und die damit verbundenen Lösungsansätze vorschnell auch auf hochbegabte Kinder mit Schulschwierigkeiten übertragen wurden.
Wurde bei Ihrem Kind ein Intelligenztest durchgeführt, sollten Sie auf einem Ergebnisbericht bestehen, der auch das Profil der Begabungen auf den unterschiedlichen Gebieten aufzeigt.